Gemeinde Hausham

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Welche Höchstschließzeiten können sich am Bahnübergang ergeben?

Zwischen den Bahneingriffen arbeitet die Ampelanlage mit einer Umlaufzeit von 90 bis 120 Sekunden. Die Berechnungen und auch die Simulation zeigen, dass nach jedem Umlauf die jeweiligen Spuren geleert sind, d.h. die Wartezeit vor der Ampel beträgt maximal 1 bis 2 Minuten.
Bei einem Bahneingriff (Zug kommt) ergibt sich eine etwas andere Situation. Hier kommt die Schrankenschließzeit auf den normalen Umlauf drauf.
Nach dem Öffnen der Schranken kann es bis zu 2 Umläufe dauern bis wieder alle Spuren frei sind. Die 2 Umläufe gelten für die Schlierseer Straße (Nord), alle anderen Spuren sind schneller frei.
Mit einer Schrankenschließzeit von 4 Minuten und einer Umlaufzeit (2x) von 180 Sekunden wird sich bei der Schlierseer Straße Nord eine Wartezeit von 6 bis 8 Minuten ergeben. Bei allen anderen Spuren wird sich bei Bahneingriff eine Wartezeit von 2 bis 6 Minuten einstellen.

Welche Rotlichtphasen bestehen, und welche Spuren sind frei?

Die Ampelanlage ist so konzipiert und aufgebaut, dass sich konkurrierende Verkehrsströme nicht treffen.
So können zum Beispiel die Geradeausfahrer in der Industriestraße und in der Schlierseer Straße gemeinsam fahren. Am Bahnübergang darf dabei kein Verkehr aufkommen. Alle Abbiegespuren sind geschlossen.
Der Rechtsabbieger und der Linksabbieger aus der Industriestraße müssen in 2 Phasen abgewickelt werden. Bei diesen Phasen sind alle Ampeln in der Schlierseer Straße auf Rot. Beim Linksabbieger ist auch die Geradeausspur von Nord nach Süd auf der Industriestraße auf Rot.
Wenn die Rechtsabbieger und die Linksabbieger aus der Schlierseer Straße, auch wieder in 2 Phasen über den Bahnübergang fahren, haben alle Ampeln auf der Industriestraße Rot.

Kann die Schließzeit am Bahnübergang durch ein neues Schließ- und Öffnungssystem, ohne die geplante „Riesenbaumaßnahme“ verbessert werden?

Nein, die Installation der neuen elektronischen Steuerung erfordert, dass alle baulichen Voraussetzungen, wie Abbiegespuren, Fahrbahnbreite usw. eingehalten sind. Diese Bedingung ist derzeit in keinem Fall eingehalten.

Besteht eine Rückstaugefahr für Fahrzeuge aus der Naturfreundstraße?

Die Naturfreundestraße ist etwas abseits vom Bahnübergang, das Verkehrsaufkommen ist nicht so hoch.
Nach der Auswertung einer Verkehrssimulation sind keine Rückstaus in die Naturfreundestraße zu erwarten.

Reagiert die Ampel auf unterschiedliche Verkehrsbelastungen?

Die Ampelanlage für den Straßenverkehr wird mit mehreren Detektoren ausgestattet, die die unterschiedlichen Verkehrsbelastungen erfassen und an die Steuerung melden. So können Grünzeiten verlängert/verkürzt werden und gegebenenfalls auch unterschiedliche Programme geschalten werden.

Wäre eine Beschränkung von Abbiegemöglichkeiten hilfreich?

Natürlich wäre es hilfreich, wenn Verkehrsströme wegfallen könnten.
Diese Möglichkeit ist vor vielen Jahren, am bestehenden Bahnübergang schon eingehend geprüft worden. Beim Wegfall von 2 oder 3 Verkehrsbeziehungen wäre der bestehende BÜ knapp leistungsfähig geworden.
Zur Umsetzung der Planung wurde ein Planfeststellungsverfahren durchgeführt.
Jede Änderung der Planung würde der Planfeststellung widersprechen.

Ist zu befürchten, dass während der Bauzeit an der B 307 ein erheblicher Verkehrsanteil auf die Dr.-Franz- Langecker-Straße ausweicht?

Nein, durch den festgelegten Bauablauf ist die Naturfreundestraße über den Bahnübergang immer an die durchgehende Verkehrsachse angebunden. Während der gesamten Bauzeit steht rechts oder links der Bahn immer ein 2-spuriger Straßenquerschnitt zur Verfügung.

Warum gibt es nur eine Fahrspur über den Bahnübergang?

In der Planungsphase wurden mehrere Varianten für die Gestaltung des Bahnübergangs untersucht. Ein Kriterium war die Breite des Bahnübergangs (1-spurig, 2-spurig) weil dies einen erheblichen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Anlage hat.
Die Breite des 1-spurigen BÜs ergibt sich nach der vorliegenden Planung mit 8,5 m. Mit einer 2-spurigen Querung müsste die Breite des BÜ 20,5 m haben.
Aufgrund der erheblich größeren Breite des BÜ müssten die Ampelstandorte mit den Haltelinien entsprechend weiter nach Hinten verlegt werden.
Durch den größeren Abstand im Kreuzungsbereich werden hier längere Fahrwege und damit auch Fahrzeiten anfallen. Die Fahrzeiten im 1-spurigen und im 2-spurigen Übergang wurden ermittelt und in das Bemessungsprogramm übernommen.
Mit der vergleichenden Ampelbemessung wird der Nachweis geführt, dass der 1-spurige BÜ deutlich leistungsfähiger ist als der 2-spurige.
Nachdem der geplante BÜ sowieso nur über wenig Reserven verfügt, konnte nur die leistungsfähigere Variante weiter verfolgt werden.

Wie konkret gestaltet sich die Situation mit Abbiegespuren, Fußgängerübergängen und Fahrradwegen?

Grundsätzlich gilt an der BÜSTRA Anlage, dass jede Fahrbeziehung eine Aufstellspur hat, um jede Spur durch die Ampelanlage getrennt ansprechen zu können.
An den Straßen werden, jeweils zur Bebauung hin, Geh- bzw. Geh- und Radwege gebaut. Der Geh- und Radweg östlich der Industriestraße wird mit einer Breite von 3,0 m hergestellt und schließt nach Fertigstellung die derzeitige Lücke im durchgehenden Geh- und Radweg von Miesbach bis Schliersee.
Westlich der Schlierseer Straße wird ein Gehweg mit 2,0 m Breite hergestellt.
Für die Überquerung der beiden Straßen als Verbindung vom östlichen Geh- und Radweg zum westlichen Gehweg wird nördlich des BÜ ein voll signalisierter und mit Schranken gesicherter Fußgängerüberweg eingebaut.
An der Schlierseer Straße Süd (Althaushamer Straße bis Tankstelle) sind zwei Überquerungshilfen geplant.
Alle Überquerungsstellen werden barrierefrei ausgebaut.

Wie erfolgt die Ampelschaltung für Fußgänger?

Die gesamte Ampelanlage muss wegen des BÜ durchgehend betrieben werden.
Die Fußgänger müssen Ihre Freigabe mittels Taster anfordern und werden in der Schaltung integriert.

Können Motorräder und LKW auf der Schlierseer Straße verboten werden?

Nein, auf einer öffentlichen Straße können sich alle Verkehrsteilnehmer bewegen. Der Gebrauch der Bundesstraße ist jedermann im Rahmen der Widmung gestattet (Gemeingebrauch).
Die kürzeren Schrankenschließzeiten bringen aber langfristig eine deutliche Verbesserung.

Können die Straßen beim jetzigen Ausbau mit einer lärmmindernden Deckschicht hergestellt werden?

Ja, in der Planung wurden die Deckschichten bereits mit einem AC 8 D SP festgelegt, die Lärmminderung beträgt hier 2,6 db (A).

Kurzerläuterung zur Planung

Die Planung für die vorliegende Baumaßnahme geht zurück bis ins Jahr 1985. Die Vorplanung musste wegen der fehlenden Leistungsfähigkeit des Knotens mit dem Bahnübergang immer wieder verworfen werden.
Im Oktober 2010 hat das Büro Gevas, in Zusammenarbeit mit dem Büro INFRA, nach zahlreichen erfolglosen Zwischenversuchen, eine leistungsfähige Knotenpunktvariante vorgelegt.
Dabei muss der BÜ um 90 m nach Norden verschoben werden. Die verbesserte Leistungsfähigkeit hier ist im Wesentlichen durch den Wegfall von zwei bestehenden Verkehrsbeziehungen (Althaushamer Straße, Naturfreundestraße) gegeben.
Nach eingehender Diskussion in allen Gremien wurde diese Variante für die weitere Entwurfsplanung festgelegt.
2014 wurde das erforderliche Planfeststellungsverfahren eingeleitet und bearbeitet. Der Planfeststellungsbeschluss wurde am 08.11.2016 festgesetzt.
Nach einigen Nacharbeiten zur Planfeststellung wurde die Ausführungsplanung begonnen und, in eingehender Abstimmung mit der DB Netz AG, bis zum Frühjahr 2020 abgeschlossen. Im Sommer 2020 wurde die Ausschreibung vorbereitet. Die Vergabe ist mittlerweile erfolgt, der Baubeginn ist für den 15.03.2021 festgelegt, für die vier nördlichen Bauabschnitte ist eine Fertigstellung bis zum 19.11.2021 vorgesehen.
Die Schlierseer Straße Süd (bestehender BÜ bis zur Tankstelle) wird im Jahr 2022 ausgebaut.

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